«L» wie «Leben und Wohnen» nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch 150 Jahre Wiener Alltags- und Wohngeschichte – vom späten 19. Jahrhundert bis heute. Die Station macht sichtbar, wie Bauweisen, Haushaltsgrößen, Infrastruktur und Kosten zusammenhängen und dass Wohnen immer auch immer eine gesellschaftliche Frage ist. Am Ende sind Sie gefragt: Welche Räume brauchen wir morgen? Und was macht Wien auch morgen lebenswert?
Um 1900 prägten Enge, Mietskasernen und fehlende Infrastruktur den Alltag vieler Menschen: Wasser am Gang, geteilte Betten, kaum private Rückzugsräume. Auch im Bürgertum zählt Repräsentation oft mehr als Komfort. In der Zwischenkriegszeit bringt der kommunale Wohnbau große Verbesserungen: neue Grundrisse, Typenmöbel und Beratungsstellen helfen, das Zusammenleben besser zu organisieren.
Nach 1945 verändern wirtschaftlicher Aufschwung und industrielle Fertigung den Wohnalltag – vom ersten Fernseher bis zur Hausbar. Seit den 1970ern prägt der globale Möbelmarkt unsere Wohnungen: Flachpack-Möbel sind schnell verfügbar, aber oft weniger langlebig. Heute stehen neue Fragen im Vordergrund: Ressourcenverbrauch, Klimaanpassung, leistbares Wohnen und sozial gerechter Zugang.